"Aus Schreib:Zeit wird Lese:Zeit"
Lesung am 8.7.22 in Wittlich / Brasserie Balthazar, 19 Uhr
In entspannter Kaffeehausatmosphäre in der Brasserie Balthazar / Wittlich lockte die Lesung "Aus Schreib:Zeit wird Lese:Zeit" ein Publikum von
gut fünfzig Besucher*innen an – und das trotz bestem Wetter! Es lasen Teilnehmer*innen der Gruppe "Kreatives Schreiben" der VHS Wittlich unter der Leitung von Gabi Kremeskötter, die auch durch
die Veranstaltung führte. Die Autor*innen präsentierten abwechslungsreiche Texte, die frei oder anhand von impulsgebenden Übungen des Kreativen Schreibens erstellt wurden. Ein Grundsatz der
Gruppe sei, so Leiterin Gabi Kremeskötter, das Schreiben als Ausdruck des Lebens zu sehen.
Besonderer Augenmerk fällt bei der Lesung auf die Friedensanthologie "100 Texte für den Frieden" (Edition Schaumberg, Saarland), in der fünf der
Lesenden Texte zu den Themen Krieg und Frieden veröffentlicht haben. Auch diese Texte wurden bei der Wittlicher Lesung präsentiert.
Schon der erste Text beeindruckt: Marie Kölzer mit der spannungsgeladenen Kurzgeschichte "Hinter dem Bild" über ein männliches Fotomodell im
weißen Federkleid fesselt das Publikum.
Eindrucksvoller Vorleser ist auch Andreas Hufschmidt, Neurologe in Rente, der mit ruhiger, konzentrierter Stimme das Publikum mit einer
selbstreflexiven "Teebeutel-Geschichte" mit dem Titel "Der Tiger in mir" bestens unterhielt. Er stellte auch einen Text von Elke Wingender vor, die leider durch Krankheit verhindert war. Des
Weiteren gab es von Anke Wagner einen humorigen Beitrag in Pfälzer Mundart, "Sternzeitezelt", sowie eine Geschichte über einen unerwarteten Lotto-Gewinn von Elke Ruhe mit dem Titel "Wohlstand".
Eindrucksvoll und beklemmend waren die Texte zum Thema Krieg. Ellen "Lou" Helfrich las "Halt", eine nachdenkliche, aber hoffnungsvolle Parabel zu Krieg und Frieden; Juli Norden sprach den Krieg
auf gänzlich andere Art an: „Krieg, du kannst nichts dafür“, allein „der kleine gefährliche Mann“ trägt die Verantwortung dafür. Hochemotional war der Text von Rosemarie Schmitt, "Kinderreim",
der einen auch aufgrund der intensiven Art und Weise des Vortrags in seinen Bann zog.
"Schreibende Kolleginnen und Kollegen zu treffen, ist immer eine besondere Freude. Ich bin begeistert von der Vielfalt und der Qualität der
vorgestellten Texte", sagt Katja Bohlander-Sahner, die als Verlagsrepräsentantin der "Edition Schaumberg" vom Saarland angereist war.
Die Lesung "Aus Schreib:Zeit wird Lese:Zeit" leistet somit über die Grenzen des Saarlandes hinaus einen wichtigen Beitrag für das Friedensprojekt
"100 Texte für den Frieden", dessen Erlös über die "Herzenssache" von SR/SWR an ukrainische Flüchtlingskinder gespendet wird.
Die Anthologie "100 Texte für den Frieden" ist im Buchhandel erhältlich oder direkt beim Verlag zu bestellen. Mehr Info unter:
www.texte-fuer-den-frieden.de
"100 Texte für den Frieden" – Gedanken, Gedichte, Essays
Edition Schaumberg
20 Euro
ISBN 978-3-941095-94-6
www.edition-schaumberg.de
verfasst von Katja Bohlander-Sahner, 9.7.22
KW 46 / 18. November 2016
Rückblick Kulturtage 2016
Nach einem erfolgreichen Eröffnungswochenende ging es mit einer ganz besonderen Veranstaltung dienstags in eine neue Woche „Kulturtage 2016“.
Am 25.10.2016 nahmen uns Rosemarie Schmitt mit ihrem Bruder Walter Schmitt sowie die Geschwister Emily und Lucca Valerius in Niederöfflingen mit auf eine „Musikalische Lesung“.
Eine ausgezeichnete Kombination, die besser hätte nicht abgestimmt sein können.
Rosemarie Schmitt gab uns völlig authentisch ausgewählte Passagen aus ihrem Berlin-Roman „Herr Jonathan… (unbeabsichtigte Erkenntnisse eines ehemaligen Bibliothekars)“ wieder, ihr
Bruder Walter Schmitt intensivierte dabei mit seinem Kontrabass die Spannung, die der Roman mit sich bringt.

Zwischen den einzelnen Auszügen aus dem Leben des Herrn Jonathan verstärkten Emily und Lucca Valerius die Handlung mit perfekt abgestimmten Songs und untermalten damit noch einmal
die Stimmunsgswelt des Protagonisten.
Am Ende des Abends verlangte Bürgermeister Dennis Junk sogar eine Zugabe – bei einer Lesung eher ungewöhnlich, aber für unsere Künstlerinnen und Künstler kein Problem. Das
Publikum dankte es mit tosendem Applaus!